Eva Resch mit einem Programm in „Rot“

Die Sopranistin Eva Resch und der Pianist Eric Schneider erkunden das vielschichtige Spektrum der Farbe Rot aus musikgeschichtlicher Perspektive und stellen auf ihrer neuen CD ein rundes Programm mit „rotgetönten“ Kunstliedern von Mozart bis zur Gegenwart vor.

Die Farbe „Rot“: Wie kann man sie am besten charakterisieren? Eine eindeutige Antwort gibt es (abseits physikalischer oder chemischer Bestimmungen) im Grunde nicht. Denn ihr Eindruck und ihre Vorstellung hängen stets mit persönlichen Gegebenheiten zusammen. Für die einen entspricht Rot eigentlich Purpur, einhergehend mit einer leichten Meeresbrise und der Aura der untergehenden Sonne. Für andere schimmert es vorzugsweise als Samtrot, untrennbar verbunden mit dem Duft und Geschmack der ersten Red-Velvet-Torte im Lieblingscafé. Wieder andere haben vor allem ein Scharlachrot im Sinn, in Erinnerung gerufen durch unerbittlich mit dem Rotstift korrigierte Hefte aus der Schulzeit. Rot ist also weit mehr als eine bloße Farbe. Es steht außerdem für ein tief in unserem Bewusstsein verwurzeltes Spektrum an Assoziationen und Symbolen. Und gerade deshalb besitzt es auch das Potential für ganz besondere Geschichten – mit eigentümlicher Dramatik und Logik.

Genau so wirkt sich die Farbe „Rot“ auf das Programm aus, welches die in Hamburg lebende Sopranistin Eva Resch vor wenigen Jahren zusammengestellt hat. Buchstäblich wie ein roter Faden zieht sie sich durch 21, mehr als zwei Jahrhunderte an Musikgeschichte umspannende Vokalminiaturen: von Wolfgang Amadeus Mozart bis in die Gegenwart, vom klassischen Kunstlied bis zum populären Chanson. In ihrer Abfolge formen die einzelnen Stücke eine in sich geschlossene Erzählung mit Prolog und Epilog, deren Spannung sich kontinuierlich steigert. Darin begegnet uns das Rot in den verschiedensten Schattierungen. Mal ist es das zarte Rosenrot der ersten Liebe oder heimlicher Begegnungen (etwa in Richard Strauss’ Rosenband oder Max Regers Stelldichein), kommt vor als glühendes Rot ewiger Leidenschaft (in Arnold Schönbergs Erwartung und Wolfgang Rihms Hochrot), wird sodann zum blutigen Rot von Aggression, Gewalt und Mord (Carl Loewes Ballade Edward) und schließlich zum lodernden Rot eines entfesselten Kriegstreibens (Hugo Wolffs Feuerreiter).

Konzertgänger konnten bereits in den jüngsten Live-Veranstaltungen von Eva Resch das Klangspektrum der Farbe Rot erleben. Ab dem 4. September 2025 wird dies nun auch einer noch breiteren Öffentlichkeit möglich sein. Gemeinsam mit dem deutschen Pianisten und erfahrenen Liedbegleiter Eric Schneider hat die Sängerin das besagte Programm im Studio aufgenommen – und das Label Genuin classics für eine Veröffentlichung unter dem schlichten und zugleich vielsagenden Titel Rot gewonnen. Diese CD lädt nicht nur zum aufmerksamen Hören ein, sondern auch zu einer kleinen psychologischen Erkundungsreise in die Welt der eigenen Erinnerungen und Gefühle. Zumindest um eine Antwort auf die Frage zu finden, die hier am Anfang stand: Wie sieht mein Rot aus – und warum?

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